Dirk Ruiss, vdek – NRW
Warum halten Sie die Arbeit des PatientInnen-Netzwerks für wichtig?
In einem hochkomplexen und institutionalisierten System mit vielen Akteuren und Interessen wie unserem Gesundheitswesen, wird die Stimme derer, um die es geht, manchmal überhört. Die Arbeit und der Einsatz des PatientInnen-Netzwerks Nordrhein-Westfalen sorgt seit 25 Jahren erfolgreich dafür, dass die Stimme der PatientInnen laut und deutlich wahrgenommen wird. Damit leistet das Netzwerk einen unverzichtbaren Beitrag für eine Versorgung auf Augenhöhe.
Gibt es ein besonderes Erlebnis oder eine Erfahrung mit dem PatientInnen-Netzwerk, die Ihnen in Erinnerung geblieben ist?In besonderer und positiver Erinnerung ist mir geblieben, wie konsequent sich das PatientInnen-Netzwerk beispielsweise im 90a Gremium für die konkrete Perspektive der PatientInnen eingesetzt hat. Bei allen Versorgungsfragen ist dieser besondere Blick wichtig, auch um politisch ausgewogene Lösungen zu erarbeiten und nicht am „Grünen Tisch“ Entscheidungen abseits der Versorgungsrealität zu treffen. Konsequent hat das PatientInnen-Netzwerk im 90a-Gremium auch immer wieder die Wartezeitenproblematik für GKV-Versicherte und die inakzeptable Bevorzugung von PrivatpatientInnen problematisiert.
Was wünschen Sie sich für die zukünftige Arbeit des PatientInnen-Netzwerks?
Ich wünsche mir für die Zukunft, dass das PatientInnen-Netzwerk nicht nachlässt die Stimme der Patientinnen und Patienten laut und deutlich wahrnehmbar zu vertreten. Dabei darf die Zusammenarbeit gerne weiterhin kooperativ und lösungsorientiert bleiben. Das PatientInnen-Netzwerk sollte aber auch streitbar bleiben und sich sowohl im 90a-Gremium als auch in der Landesgesundheitskonferenz immer wieder zu Wort melden.